Er macht
die Ansagen: Frank Zimmermann
Foto: TC Oestrich-Winkel
OESTRICH-WINKEL
- Kurz vor Mitternacht war beim TC Oestrich-Winkel auf einmal
Börsenstimmung. Am Wochenende veranstaltet der Verein zum ersten Mal ein
Deutsches Ranglisten-Turnier für Herren aller Leistungsklassen. 45
Minuten vor Nennungsschluss hatten sich allerdings erst zwölf Spieler
für die Ranko Open angemeldet. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Jetzt
stehen 25 Teilnehmer auf der Starterliste.
Guten Sport auf die Anlage bringen
„Genau so haben wir uns das gewünscht“, sagt Sportwart Frank Zimmermann
und ist sehr zufrieden. Denn im Starterfeld sind elf Spieler mit
Leistungsklasse 1. Mit Niklas Schell vom TC Bad Vilbel freut sich der
Verein außerdem auf einen Spieler aus den Top 100: Der 19-Jährige,
mehrfacher deutsche Jugendmeister, belegt derzeit Platz 77 der Deutschen
Rangliste und spielte bis vor Kurzem noch beim Wiesbadener THC.
Kurzfristig zugesagt hat auch noch Benedict Kurz vom TC Hirschlanden, er
belegt bei den Junioren U18 derzeit Platz 20. Das freut auch den ersten
Vorsitzenden Paul Derstroff: „Wir werden hier am Wochenende
hochklassigen Sport sehen.“ Mit der Erweiterung des ehemaligen
LK-Turniers zum Ranglisten-Turnier will der Verein „guten Sport auf die
Anlage bringen. „Wir wollten mehr daraus machen und der Jugend etwas
bieten“, sagt Derstroff.
Die Idee dazu reift schon seit zwei
Jahren. Immer öfter hatte der Vorstand von den Teilnehmern der
LK-Turniere das Feedback bekommen, man wolle Punkte für die Deutsche
Rangliste sammeln. „Die Spieler wollen nicht nur Geld verdienen. Die
wollen auch Gegner, um sich auf der Rangliste hochzuarbeiten“, sagt
Zimmermann.
Die Vorfreude steigt. „Das ist wie vor unserem
ersten LK-Turnier“, sieht Zimmermann den Vergleich. Das erste LK-Turnier
im Rheingau mit Preisgeld hatte der TC Oestrich-Winkel 2014 parallel zu
einem LK-Turnier in Eltville veranstaltet. „Es wird spannend zu sehen,
wie die Spieler drauf sind.“ Große Unterschiede in der Organisation gebe
es allerdings nicht. „Man muss natürlich die Regeln des Deutschen
Tennisverbandes beachten.“ So kontrolliert am Wochenende ein
Oberschiedsrichter die Platzeinrichtung, also Bodenbelag, Zustand der
Netze und Linien oder schlichtet bei Streitigkeiten. „Aber je
hochklassiger gespielt wird, desto weniger Diskussionsfälle gibt es“,
weiß Zimmermann aus Erfahrung. Und Paul Derstroff fügt schmunzelnd
hinzu: „Da geht es in den unteren Kreisklassen anders zu.“
Oberschiedsrichter für die Ranko Open ist übrigens HTV-Vizepräsident und
Leiter des Sport-Ressorts Peter Becker.
Trotz aller Erfahrung
dürfe man den Organisationsaufwand jedoch nicht unterschätzen. „Das ist
einiges an Platzpflege“, sagt Zimmermann. Die Plätze müssen fürs Turnier
nämlich einwandfrei gepflegt sein. „Das sind zu 90 Prozent Spieler aus
höheren Klassen, die erwarten top gepflegte Plätze“, sagt Derstroff.
Übers Wochenende kümmern sich dann viele ehrenamtliche Helfer um die
Bewirtung der Gäste und die Betreuung der Spieler. „Da steckt viel
Herzblut drin“, sagt Zimmermann. Beispielsweise gibt es für jeden
Spieler ein eigenes Schild mit Namen und Leistungsklasse am Spielfeld –
gut lesbar für die Zuschauer auf der Terrasse. „Das finden Sie sonst auf
keinem LK-Turnier.“
Sieger bekommt 1000
Euro Preisgeld Im Finale am Sonntag geht es dann um Preisgeld
von insgesamt 2000 Euro. Davon gehen 1000 Euro an den Sieger und 700
Euro an den Zweitplatzierten. 300 Euro gibt es für Platz drei. Dass alle
Sponsoren Vereinsmitglieder sind, macht den Vorstand besonders stolz.
„Das Finale werden wir richtig zelebrieren“, sagt Zimmermann. Mit Ansage
über Lautsprecher und allem Drum und Dran. Schließlich geht es für die
Spieler aus Hessen und den Nachbarbundesländern um wichtige Punkte für
die Deutsche Rangliste.
Die anhaltende Hitze sieht Vorsitzender
Derstroff nicht als Problem. Die Spieler sind jung, alle im Alter
zwischen 16 und 26 Jahren. „Das sind alles austrainierte Leute. Darauf
müssen sich die Spieler einstellen.“
Wiesbadener Kurier vom 03.08.2018
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